Postscriptum − Vorlass und Nachruf
Am 6. Dezember 2018 wurde Waltraut Pathenheimers persönliches Fotoarchiv als Vorlass an das Filmmuseum Potsdam (Institut der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf) übergeben. Gemäß des Schenkungsvertrages stimmen die Fotografin und das Museum darin überein, dass die Arbeits-materialien wichtige Dokumente sowohl zur Person als auch zur Geschichte des deutschen Films sind und daher im Filmmuseum Potsdam gesichert werden sollen.
Als "Sammlung Pathenheimer" wird das Material damit dauerhaft der wissenschaftlichen Forschung zugänglich sein und für künftige Präsentationen und Publikationen zur Verfügung stehen.
Wenige Tage später ist Waltraut Pathenheimer im Alter von 86 Jahren in Berlin Prenzlauer Berg gestorben. Deutschlandfunk Kultur würdigte die Filmfotografin und ihre Arbeit in der Sendung Fazit und der Ch. Links Verlag nannte Waltraut Pathenheimer eine Fotokünstlerin, in deren Werk sich Film- und Zeitgeschichte auf außergewöhnliche Weise spiegeln. Das Portal für Kino und Filmkultur FILMDIENST veröffentlichte einen Nachruf von Ralf Schenk und F.-B. Habel erinnert in Das Blättchen an die Filmfotografin. Die DEFA Film Library Amherst (USA) schreibt in ihrem Newsletter: Her photos, which captured the spirit of a film and could stand on their own as art, became icons of DEFA history.
Auf Waltraut Pathenheimers gestalterische Besonderheiten macht die PHOTONEWS - Zeitung für Fotografie (02/19) aufmerksam: Für über 80 Produktionen tätig, entwickelte Pathen-heimer einen filmfotografischen Stil, der sich jeder Konfektion entzog und, obwohl im Auftrag gefertigt, eigenständige Bildwerke hervorbrachte. Dabei ging sie auch formal neue Wege und nutzte - in der Standfoto-grafie eher unüblich - etwa Hoch- oder Panoramafor-mate. Vor ihrer Kamera standen u.a. Angelica Domröse, Jutta Hoffmann, Armin Mueller-Stahl, Rolf Hoppe und Götz George. 2017 wurden Waltraut Pathen-heimers Arbeiten mit einer Ausstellung und einer Buchpublikation gewürdigt.
Auch bei der Ver-leihung des Deutschen Filmpreises 2019 (Screenshot) wurde an die Filmfotografin erinnert.
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